Source: OJ L 333, 27.12.2022, p. 1–79
Current language: DE
Recital 79 Risks posed by critical ICT third-party providers
Der digitale Wandel im Bereich der Finanzdienstleistungen hat zu einem noch nie da gewesenen Maß an Nutzung und Abhängigkeit von IKT-Dienstleistungendigitale Dienste und Datendienste, die über IKT-Systeme einem oder mehreren internen oder externen Nutzern dauerhaft bereitgestellt werden, einschließlich Hardware als Dienstleistung und Hardwaredienstleistungen, wozu auch technische Unterstützung durch den Hardwareanbieter mittels Software- oder Firmware-Aktualisierungen gehört, mit Ausnahme herkömmlicher analoger Telefondienste; geführt. Da es unvorstellbar geworden ist, Finanzdienstleistungen ohne die Nutzung von Cloud-Computing-Diensten, Softwarelösungen und datenbezogenen Dienstleistungen zu erbringen, ist das Finanzökosystem der Union zwangsläufig immer abhängiger von bestimmten IKT-Dienstleistungendigitale Dienste und Datendienste, die über IKT-Systeme einem oder mehreren internen oder externen Nutzern dauerhaft bereitgestellt werden, einschließlich Hardware als Dienstleistung und Hardwaredienstleistungen, wozu auch technische Unterstützung durch den Hardwareanbieter mittels Software- oder Firmware-Aktualisierungen gehört, mit Ausnahme herkömmlicher analoger Telefondienste; geworden, die von IKT-Dienstleistern bereitgestellt werden. Einige dieser Dienstleister sind Innovatoren bei der Entwicklung und Anwendung IKT-gestützter Technologien und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen oder sind nunmehr fester Bestandteil der Wertschöpfungskette für Finanzdienstleistungen geworden. Somit sind sie für die Stabilität und Integrität des Finanzsystems der Union inzwischen von entscheidender Bedeutung. Diese breite Abhängigkeit von Dienstleistungen, die von kritischen IKT-Drittdienstleistern erbracht werden, in Verbindung mit der Interdependenz der Informationssysteme verschiedener Marktteilnehmer schafft ein unmittelbares und potenziell schwerwiegendes Risiko für das Finanzdienstleistungssystem der Union und für die Kontinuität bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen, falls kritische IKT-Drittdienstleisterein Unternehmen, das IKT-Dienstleistungen bereitstellt; von Betriebsstörungen oder schwerwiegenden Cybervorfällen betroffen sein sollten. Cybervorfälle haben die Besonderheit, dass sie sich im gesamten Finanzsystem potenzieren und erheblich schneller verbreiten können als andere Arten von Risiken, die im Finanzsektor überwacht werden, und sich über Branchen und geografische Grenzen hinweg ausbreiten können. Sie haben das Potenzial, sich zu einer Systemkrise auszuweiten, bei der das Vertrauen in das Finanzsystem aufgrund der Unterbrechung von Funktionen zur Stützung der Realwirtschaft oder aufgrund erheblicher finanzieller Verluste auf ein Niveau sinkt, dem das Finanzsystem nicht standhalten kann oder das gezielte Maßnahmen zur Abfederung schwerer Schocks erfordert. Um zu verhindern, dass diese Szenarien eintreten und dabei die Stabilität und Integrität des Finanzsystems der Union gefährden, ist es von entscheidender Bedeutung, die Aufsichtspraktiken hinsichtlich des IKT-Drittparteienrisikosein IKT-bezogenes Risiko, das für ein Finanzunternehmen im Zusammenhang mit dessen Nutzung von IKT-Dienstleistungen entstehen kann, die von IKT-Drittdienstleistern oder deren Unterauftragnehmern, einschließlich über Vereinbarungen zur Auslagerung, bereitgestellt werden; im Finanzsektor einander anzunähern, insbesondere durch neue Vorschriften, die die Überwachung kritischer IKT-Drittdienstleistereinen IKT-Drittdienstleister, der gemäß Artikel 31 als kritisch eingestuft wurde; in der Union ermöglichen.